„Wovon träumst du?" - Ein Kunstprojekt gibt Einblicke in die Lebensgeschichten der Bewohnerinnen und Bewohner des Perthes-Hauses Hamm

Hamm, 26.03.2025 - Im Rahmen des Kunstprojekts „Wovon träumst du?" haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Perthes-Hauses Hamm mit ihren persönlichen Träumen, Erinnerungen und Zukunftsvorstellungen auseinandergesetzt. In einer einzigartigen Verbindung von Erzählkunst, Fotografie und Audioaufnahmen sind biografische Kunstwerke entstanden, die die individuellen Lebensgeschichten der Teilnehmenden sichtbar machen.

Im Mittelpunkt des Projekts standen persönliche Erinnerungsstücke der Teilnehmenden - Gegenstände, Fotos oder Orte, die für sie eine besondere Bedeutung haben. Unter Anleitung von Tanja W. Schreiber, einer erfahrenen Kommunikationsexpertin, professionellen Bühnenerzählerin und Theaterpädagogin BuT®, erzählten sie die Geschichten hinter diesen 

„Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie wertvoll künstlerische Ausdrucksformen für die persönliche Identität und das soziale Miteinander sein können", erklärt Felix Staffel, Geschäftsbereichsleitung Perthes-Altenhilfe Mitte. ,,Die Bewohnerinnen und Bewohner haben ihre Geschichten mit viel Offenheit und Kreativität geteilt - das Ergebnis ist ein facettenreiches Bild ihrer Lebenswelten."

Das Konzept des Projekts

Das Perthes-Haus Hamm ist eine spezialisierte Einrichtung der Evangelischen Perthes-Stiftung e.V., die pflegebedürftige Menschen mit chronischen Suchterkrankungen betreut. Viele der Bewohnerinnen und Bewohner haben soziale Isolation erlebt und bringen vielfältige biografische Erfahrungen mit. Das Projekt „Wovon träumst du?" gab ihnen die Möglichkeit, ihre Erinnerungen und Wünsche in künstlerischer Form zu verarbeiten.

Erinnerungsstücken. Die Erzählungen wurden aufgezeichnet und von den Teilnehmenden oder von Schreiber selbst als Audiodateien eingesprochen. Parallel dazu wurden die Erinnerungsstücke visuell in Szene gesetzt.

Anschließend wurden die Erzählungen, Fotos und QR-Codes für die Audiodateien auf großformatige Plakate gedruckt, die in einer Ausstellung präsentiert werden. „Jeder Gegenstand erzählt eine Geschichte - und jede Geschichte ist es wert, gehört zu werden", sagt Tanja W. Schreiber. „Die Verbindung von gesprochenem Wort und Bild schafft eine neue, vielschichtige Form des Ausdrucks."

Der Projektablauf

Das Projekt startete mit einem Informationstreffen, bei dem interessierte Bewohnerinnen und Bewohner mehr über die Inhalte und Ziele erfuhren. Anschließend folgten neun Einzelgespräche mit den Teilnehmenden, in denen sie sich intensiv und in einem vertrauensvollen Rahmen mit ihren Erinnerungen und Lebensgeschichten beschäftigten.

In weiteren Schritten wurden die Geschichten von Tanja W. Schreiber redaktionell bearbeitet. Die Teilnehmenden entschieden selbst, ob sie ihre Geschichte persönlich einsprechen oder von der Projektleitung vertonen lassen wollten. Parallel dazu wurden die Erinnerungsstücke inszeniert und fotografisch dokumentiert. Die Freigabe der entstandenen Werke lag jederzeit bei den Teilnehmenden.

Die abschließende Ausstellung setzt sich aus großformatigen Plakaten zusammen, die Bild, Text und Ton miteinander verbinden. Über QR-Codes sind die Geschichten als Audiodateien abrufbar. Das Ziel ist es, die Ausstellung nicht nur im Perthes-Zentrum Hamm zu präsentieren, sondern sie als Wanderausstellung auch in anderen Einrichtungen der Perthes-Stiftung zugänglich zu machen.

„Durch dieses Projekt erhalten die Erinnerungen und Erlebnisse unserer Bewohnerinnen und Bewohner einen festen Platz in der Öffentlichkeit", sagt Burkhard Rosentreter, Einrichtungsleitung des Perthes-Hauses Hamm. ,,Es schafft eine Möglichkeit zur Begegnung und zum Austausch - sowohl innerhalb unserer Einrichtung als auch darüber hinaus."

Nachhaltige Wirkung

Nach der Ausstellungszeit im Perthes-Haus Hamm ist eine nachhaltige Nutzung der Exponate in Planung. ,,Wir können uns gut eine Wanderausstellung durch verschiedene Bewohnerinnen und Bewohner zu würdigen und in einen größeren gesellschaftlichen Kontext zu stellen."

Einrichtungen der Evangelischen Perthes-Stiftung vorstellen, die es ermöglicht, sich langfristig mit den Themen Identität, Erinnerung und kulturelle Teilhabe auseinanderzusetzen. Unser Anliegen ist es, Kunst als Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu nutzen", fasst Felix Staffel zusammen. „Wir hoffen, dass dieses Projekt langfristig dazu beiträgt, die Lebensgeschichten unserer Bewohnerinnen und Bewohner zu würdigen und in einen größeren gesellschaftlichen Kontext zu stellen.“

Die Geschichten zum Anhören: